Fliesen - Der Römische Verband
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Eyecatcher: Der Römische Verband

« Tipps für Planung und Verlegeplan »

Der römische Verband ist eine Verlegetechnik, deren Ursprung bis ins antike Rom zurückreicht. Und heute noch verleiht diese Verlegeart Räumen und Außenbereichen zeitlose Eleganz sowie eine faszinierende Ästhetik. In den letzten Jahren erfreut sich der Römische Verband zunehmender Beliebtheit und erlebt deswegen eine wahre Renaissance. Wir stellen Ihnen die Merkmale dieses Verlegemusters genauer vor und geben Ihnen Praxistipps für die Umsetzung des Römischen Verbands.  

Der Römische Verband – alle Vorteile auf einen Blick

Es gibt nicht nur ästhetische Gründe, sich für den Römischen Verband zu entscheiden, auch in praktischer Hinsicht bietet diese Verlegeart eine Reihe von Vorteilen. Denn auch mit einer besonderen Stabilität und Strapazierfähigkeit sammelte der Römische Verband Pluspunkte. Durch die versetzte Anordnung der Indoor- oder Outdoor-Fliesen verteilt sich die Belastung gleichmäßig, was die Festigkeit des Bodens erhöht. Dies ist besonders wichtig in Bereichen mit hoher Beanspruchung, wie in Fluren oder in Eingangsbereichen, aber auch auf Terrassen und in Außenbereichen.

Terasse, Fliesen: Der Römische Verband
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Ferner bietet ein Römischer Verband eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Verschiedene Fliesengrößen, Farben und Materialien können individuell kombiniert werden, um einzigartige Muster und Designs zu kreieren. Von klassischen Fliesen in Marmoroptik bis zu modernen Keramikfliesen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Römischer Verband ist eine wunderbare Wahl für diejenigen, die ihren Räumen ein wirkungsvolles Flair verleihen möchten.

Zu bedenken ist jedoch, dass das Erstellen eines Verlegeplans etwas aufwendiger ist, als bei einem Halb- oder Kreuzverband. Vor Arbeitsbeginn muss genau feststehen, an welcher Stelle welche Fliese später liegen wird. Je nachdem, wie viele unterschiedliche Fliesenformate Sie für den Römischen Verband verwenden wollen, unterscheiden sich Technik und Verlegeplan. In den folgenden Abschnitten stellen wir Ihnen deswegen unterschiedliche Planungsbeispiele für 3, 4 und 5 Formate vor.

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Verlegeplan: Römischer Verband mit 3 Formaten

In diesem Beispiel planen wir für Sie mit den Fliesenformaten 30 cm x 30 cm (1), Fliesen in der Größe 30 cm x 60 cm (2) und Feinsteinzeug mit 60 cm x 60 cm (3). Aus Gründen der Übersichtlichkeit, haben wir die unterschiedlichen Formatgrößen durchnummeriert.

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Beginnen Sie mit einer Fliese im Format 30×30. Daneben ist eine Fliese mit den Maßen 60×60 zu verlegen. Es folgt eine Bodenplatte mit 30×60. Die Reihe wird nun in umgekehrter Reihenfolge fortgeführt (1 – 3 – 2 – 2 – 3 – 1 – 1 – …). Die Verlegung erfolgt so, dass sich jede Fliese in der Mitte des vorherigen Formats trifft. Diese Anordnung ist über die gesamte Länge des Raums fortzusetzen. Die zweite Fliesenreihe beginnt wiederum mit der Formatgröße 2 (2 – 3 (aus vorheriger Reihe) – 1 – 1 – 3 (aus vorheriger Verlegereihe) – 2 – …). Die dritte Fliesenreihe ergibt sich aus der Abfolge 2 – 2 – 3 – 1 – 3 – 2 – 2. Selbstverständlich müssen Randfliesen auch bei Römischen Verband passend zugeschnitten werden.

Planung: Römischer Verband mit 4 Formaten

Der Römische Verband lässt sich aber auch mit 4 Formaten umsetzen, in unserem exemplarischen Verlegeplan haben wir für Sie die Formatgrößen 30×30 (1), 30×60 (2), 60×60 (3) und Fliesen mit 45×90 (4) gewählt und auch in diesem Beispiel die Formatgrößen durchnummeriert.

Erneut ist mit einer Reihe Bodenfliesen mit 30×30 zu beginnen. Diese müssen parallel zur Wand liegen, jedoch um eine Formatbreite nach oben versetzt. Es folgt Fliesenformat 4 mit 45×90. Nun ist Fliesengröße 3 mit 60×60 cm an der Reihe, ebenfalls um die Hälfte von der Größe 4 versetzt. Reihe zwei beginnt mit Fliesengröße 3, gefolgt von Format 2 und 3 (aus erster Fliesenreihe) und einer weiteren Fliese in der Größe 3, um die Hälfte nach oben versetzt. Reihe drei startet mit Größe 2 (90° verdreht), gefolgt von Formatabmessung 3 (aus der vorheriger Fliesenreihe), dann wieder die Größe 1 und Fliesenformat 4 (90° verdreht). Die vierte Verlegereihe startet neben Formatgröße 2 aus der vorherigen Reihe mit Fliesengröße 1, gefolgt von Fliesenformat 3, welches mit Fliesenformat 4 aus der vorherigen Verlegereihe bündig abschließt. Die letzte Reihe beginnt nun mit Größe 3 auf der Hälfte zum vorherigen Format 3, dann folgen Format 2 (wieder wie zu Beginn in Reihe 1 gedreht) und Fliesenformat 1, bevor sich die Anordnung wiederholt.

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Planung: Römischer Verband mit 5 Formaten

Ein Römischer Verband mit 5 unterschiedlichen Größen ist noch etwas komplexer in der Planung, doch mit akribischer Planung lässt sich auch diese Muster umsetzen. Für unser Beispiel verwenden wir die Fliesenformate 30×30 (1), 30×60 (2), 60×60 (3), 20×20 (4) und 60×90 (5).

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Dabei gehen Sie folgendermaßen vor: In der erste Verlegereihe legen Sie Fliesen des Formats 30×30. Diese müssen parallel zur Wand liegen, jedoch um eine Formatbreite nach oben versetzt. Es folgt eine Bodenfliese mit der Größe 4. Nun ist Formatnummer 3 mit 60×60 an der Reihe, ebenfalls um die Hälfte von Fliesenformat 4 versetzt. Verlegereihe 2 beginnt mit Fliesengröße 5, gefolgt von 1, welche mit Größe 3 aus der vorherigen Reihe abschließt. Die nächste Reihe beginnt mit Formatnummer 2 (hochkant), oben bündig zu Fliesenformat 5 aus der vorherigen Verlegereihe, gefolgt von Fliesenformat 4, um 90° verdreht. Die anschließende Fliesenreihe beginnt mit Format 3, gefolgt von Formatgröße 2 (quer), die bündig zu Fliesenformat 4 abschließt. Es folgt die Größe 1, welche bündig mit Fliesenformat 3 abschließen sollte.