Fliesen auf Fußbodenheizung
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Fliesen auf Fußbodenheizung

« Ästhetik und Komfort im Doppelpack »

Fliesen auf einer Fußbodenheizung bilden ein kongeniales Paar. Ästhetisch und optisch unterstützen sie jeden Geschmack und Komfortanspruch. Um die vorteilhaften Eigenschaften dauerhaft genießen zu können, ist die richtige Auswahl der Bodenfliesen elementar. Feinsteinzeug ist bruchfest, robust und stabil, was für Steinzeug und insbesondere Steingut weniger gilt.

Ästhetik und Wärme

Ästhetik und Komfort sind zwei Hauptmotive bei der Gestaltung eines Zuhauses. Der Boden gibt jedem Raum eine Basisatmosphäre. Je nach persönlichem Geschmack lassen sich Feinsteinzeugfliesen in großer Bandbreite auswählen. Auf Fußbodenheizungen verlegt, erwärmen sie nicht nur den Raum. Angenehme Wärme umschmeichelt auch Füße. Feinsteinzeug mit Fugen erzeugt die harmonische Stilgrundlage für jedes gewünschte Ambiente. Ob gediegen, gemütlich, reduziert, rustikal, verspielt oder wohnlich. Der Fliesenbelag auf der Fußbodenheizung geht jeden Geschmack und Wohnstil mit. Gleichzeitig bestechen sie technisch durch gute und schnelle Wärmeleitfähigkeit. Diese Eigenschaft wirkt sich positiv auf die Heizkosten aus. Nicht zu vergessen ist die Pflegeleichtigkeit der Keramikfliesen. Die gebrannte Keramik auf einer Fußbodenheizung bildet ein ästhetisch und technisch harmonisches Paar. Richtig über der Fußbodenheizung verlegte und geeignete Bodenfliesen sind langlebig und werten das Lebens- und Wohngefühl auf.

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Planungsschritte für den wärmenden Boden

Wenn das Feinsteinzeug für die Montage auf der Fußbodenheizung ausgesucht wird, stellen sich einige technische Fragen.

  • Welches Format sollen die Bodenfliesen haben (rechteckig, quadratisch, Mosaik, anderes)?
  • Welche Größe soll die Bodenfliese haben (je größer, desto weniger Fugen)?
  • In welchem Ausmaß muss die obligatorische Dehnungsfuge ausfallen?
  • Wie breit sollen die Fugenstege werden?
  • Wie dick soll der Fliesenaufbau sein (Wärmedurchlässigkeit und Speicherung)?

Eine für die Sicherheit und den Wohnkomfort herausragende Frage ist die Rutschklasse. Sie sollte in den Klassen R9 für Wohnräume oder R10 für Badezimmer gewählt werden. Die Rutschsicherheit ist ausreichend und eine gute Putzfähigkeit ist noch gegeben. Steingut sollte man keinesfalls wählen, Steinzeug nur unter Vorbehalt. Bodenfliesen aus Feinsteinzeug sind vom Hersteller als tauglich für eine Fußbodenheizung ausgezeichnet.

Mädchen sitzt auf Fliesenboden in der Küche und spielt mit Bauklötzen
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Schnelle und anhaltende Wärme ist das Ziel

Bodenfliesen bilden den Wärmeüberträger von der Fußbodenheizung in den Raum. Ein Mittelpunkt der Entscheidungskriterien ist die Wärmeleitfähigkeit und die Wärmespeicherung des Feinsteinzeugs. Die Leitfähigkeit übt auch Einfluss auf die Heizeffizienz und auf die Beschaffenheit von Dehnungsfugen aus. Je dicker die Fliesen sind, desto besser sollten sie leiten. Als durchschnittlicher Wärmedurchlasswiderstand einer Keramikfliese mit einer Stärke von 13 Millimetern werden 0,012 Watt pro Meter und Kelvin (W/(mk)) angegeben. Eine zweite wesentliche physikalische Eigenschaft ist der Kachelofeneffekt. Halten die Bodenfliesen Wärme lange, führt beispielsweise der Nachwärmeffekt zu verkürzten Heizzeiten. Zu beachten ist allerdings, dass die Fliese nicht die Speicherleistung einer Kachel erreichen kann. Dazu fehlt ihnen eine spezielle keramische Masse, die den Wärmedurchgang der Ofenkacheln langwelliger macht.

Estrich wird auf Fussbodenheizung aufgebracht
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Fliesenmaße, Fugenbild und Fugenbreite

Für jede Feinsteinzeugfliese als Bodenbelag gilt, dass sie von einer Fuge umgeben sein muss. Die schon ohne Fußbodenheizung gegebene Ausdehnung und Bewegung der Bodenfliese verstärkt sich durch die Heizung und Temperaturschwankungen zusätzlich. Sowohl die Fuge zwischen allen Einzelfliesen als auch die Dehnungsfugen geben Bewegungstoleranz. Welche Breite eine Fuge haben sollte, hängt von der Länge der Kantenmaße der Bodenfliese ab. Professionelle Fliesenleger folgen dem Richtwert, dass die Fugenbreite bei Bodenfliesen 2 mm breit ist.

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Umlaufende Dehnungsfugen zwischen Boden und Wand werden pro laufendem Meter Bodenfläche kalkuliert. Für jeden Meter sollten zwei Millimeter Breite der Dehnungsfuge veranschlagt werden. Auch rund um Sanitärobjekte verlaufen Dehnungsfugen. Erfahrungsgemäß wählen die meisten Bodengestalter die Fliesenmaße 30×60 oder 60×60, 80×80 Zentimeter oder größer. Bietet der Hersteller eine rektifizierte Bodenfliese, wurde diese nach der Produktion exakt auf Maß geschnitten. Für diese Produkte kann eine Fuge bis zu 1,5 Millimeter schmal sein. Die Dehnungsfuge betrifft das nicht.

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Farbe, Verlegemuster und Glanzgrad

Oft die spannendste Herausforderung betrifft die Farb-, Verlegemuster- und Texturwahl. Eine erste Grundsatzentscheidung fällt zwischen glasierter und unglasierter Oberfläche. Der persönliche Geschmack zu mehr oder weniger Glanz des Bodens ist ausschlaggebend. Die beliebten Fliesen in Holzoptik sind glasierte Keramikfliesen und so weit entwickelt, dass Gehölze täuschend echt imitiert sind. Eine moderne Fliese bietet die Auswahl von nahezu allen Farbtönungen, kann Farbverläufe aufweisen und eingebrannte Dekorstrukturen besitzen. Verlegemuster entstehen aus der Platzierung und den Fugenverläufen jeder Fliese. Im Kreuzverband verlaufen Fugen durchgängig über die gesamte Bodenfläche. Im Halb- oder Drittel- bzw. Viertelverband sind die Fliesenreihen entsprechend versetzt. Im Hinblick auf die Fußbodenheizung muss dem Fugenfüllmittel erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden. In Flexfugen (im Gegensatz zu zementären Fugen) und allen Dehnungsfugen (Silikonfugen) sollte elastische Fugenmasse verwendet werden.

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Die Beanspruchung entscheidet zwischen Boden- und Wandfliesen

Eine Wandfliese kann nicht als Bodenfliese verlegt werden. Meist handelt es sich um Steingut, das den Beanspruchungen auf einem Boden nicht gerecht wird. Umgekehrt eignen sich Fliesen für den Boden aber wunderbar für die Wandmontage. Ein wichtiger Aspekt sind die Beanspruchungsklassen, die Produkte der jeweiligen Verwendungsmöglichkeit zuordnen. Ein Boden mit einer Fußbodenheizung in mittelstark beanspruchten Räumen wie Ess- und Wohnzimmer sollte einen Bodenbelag der Beanspruchungsklasse 22 (auch Klasse II & III) erhalten. Für seltener und wenig intensiv genutzte Räume wie Gäste- und Schlafzimmer reicht Klasse 21 (auch Klasse I), die auch für barfuß betretene Bodenflächen geeignet ist. Ein hilfreicher zusätzlicher Auswahlfaktor ist die Rutschhemmklasse, besonders auf dem Boden in einem Badezimmer. Im Badezimmer sollte das auf jeden Fall Rutschklasse R10 sein.

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Fußbodenheizungstyp und Untergrundbeschaffenheit

Eine Fußbodenheizung kann elektrisch oder wassergeführt arbeiten. Bei Fliesenböden auf Fußbodenheizungen muss dieser Aspekt berücksichtigt werden. Wasser ist ein sanfterer und trägerer Temperaturtransporter. Die höheren Temperaturen und die extremeren Schwankungen bei einer elektrisch betriebenen Fußbodenheizung müssen bei der Materialauswahl beachtet werden. Das gilt für die Feinsteinzeugfliesen, den Kleber und das Füllmittel in den Dehnungsfugen.

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Alle Werkstoffe müssen für elektrische Erwärmung der Heizung ausgewiesen sein. Ein weiterer Aspekt ist die Restfeuchtigkeit des Untergrunds. Auf und in Estrich montierte Heizschlangen dürfen erst eingebracht werden, wenn die Restfeuchtigkeit zwei Prozent erreicht hat. Diese sogenannte Belegreife sichert ein bruchfreies und langes Leben des beheizten und eleganten Fliesenbodens.