Grillfest auf Terrasse - Terrassenplatten verlegen
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Terrassenplatten verlegen

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Im Sommer auf der Terrasse zu sitzen, zu entspannen, eine kleine Siesta zu halten oder gemeinsam mit Freunden bei einem Grillabend den Tag ausklingen zu lassen – diese Momente gehören zu den schönsten im gesamten Jahr. Besonders schön sind diese Augenblicke, wenn auch Ihre Terrasse ein wahres Schmuckstück ist. Wenn Ihr Außenbereich seine besten Tage aber schon hinter sich hat oder Sie die Terrassenfläche komplett neu anlegen möchten, erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie am geschicktesten vorgehen, um Ihre neuen Terrassenfliesen zu verlegen.

Die Wahl der richtigen Terrassenplatten

Bevor es ans Verlegen geht, sollten Sie sich Zeit für die Bemusterung Ihrer neuen Fliesen nehmen. Dabei gibt es, hinsichtlich der Materialbeschaffenheit, einiges zu beachten. Bei Outdoorfliesen für Terrassenböden sollte man auf frostsichere Feinsteinzeugplatten setzen. Nicht geeignet sind dagegen Steingutfliesen. Bei Feinsteinzeug handelt es sich um eine keramische Platte, deren Wasseraufnahme bei weniger als 0,5 Prozent liegt und damit sehr gering ist. Solche Outdoorfliesen sind natürlich frostsicher. Für ausreichende Sicherheit sollten sie einen Rutschfestigkeitswert von R11 aufweisen. Wenn Sie Fliesen auf einem Untergrund wie Beton verkleben möchten, reichen Terrassenfliesen mit einer Stärke von einem Zentimeter aus. Bei anderen Verlegearten (z.B. direkt auf ein Splittbett) sollten die Outdoorfliesen zwei Zentimetern dick sein.

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Was das Design der Terrassenfliesen betrifft, haben Sie heute eine breite Auswahl: Sie können sich für Platten in Dunkelgrau, Blau, Grün oder sogar Rosa entscheiden und viele weitere Farbtöne entdecken. Neben klassischen Designs sind heute auch sehr stilvolle Varianten auf dem Markt, mit denen sich individuelle Wohn- und Gestaltungskonzepte realisieren lassen. Besonders mit Bodenfliesen in Betonoptik oder mit Fliesenplatten in Holzoptik lassen sich in Ihrem Terrassenbereich sehr schöne, natürliche Akzente setzen, die wunderbar mit angesagten Wohntrends wie dem romantischen Landhausstil oder dem frischen, reduzierten skandinavischen Wohnstil korrespondieren.

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Erst planen, dann bauen!

Falls Sie einfach die alten Terrassenplatten einer bestehenden Terrasse ersetzen möchten, reicht eine relativ kurze Planungsphase aus. Legen Sie die Terrasse dagegen neu an, ist der Planungsbedarf deutlich größer. Planen und berechnen Sie in diesem Fall genau, wie groß die Terrassenfläche werden soll. Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass der Esstisch einer vierköpfigen Familie mitsamt Stühlen und etwas Freifläche bereits zwanzig Quadratmeter Platz beansprucht. Eventuell kennen Sie zu diesem Zeitpunkt bereits das Format der Terrassenplatten, die Sie nutzen möchten? Haben Sie diese Fragen beantwortet, dann können Sie den Materialbedarf abschätzen und sind schon einen wichtigen Schritt weiter. Planen Sie die Terrassenfläche am besten so, dass Sie beim Verlegen so wenig wie möglich Bodenfliesen schneiden müssen. So vermeiden Sie Fliesenverschnitt und Ihr Projekt wird insgesamt kostengünstiger. Planen Sie zusätzlich zu der Größe des verwendeten Fliesenformats jeweils Abstände von drei bis fünf Millimetern zwischen den Fliesen ein.

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Wenn Sie sich für offene Fugen zwischen den Platten entscheiden, kann Wasser auf dem Boden sehr einfach abfließen. Allerdings gedeiht in diesen Fugen auch Unkraut sehr gut. Deswegen sind mit Sand oder Mörtel gefüllte Fugen eine Alternative, über die Sie nachdenken sollten. Neben den Fliesen benötigen Sie natürlich auch noch passende Werkzeuge, sowie Verlegezubehör. Sehr sinnvoll und eigentlich unverzichtbar beim Verlegen der Outdoorfliesen ist ein Metermaß, sogenannte Fugenkreuze, um die Terrassenplatten optimal zueinander auszurichten, sowie ein Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe, um die Terrassenplatten bei Bedarf zurechtzuschneiden. Auch ein Gummihammer leistet gute Dienste, um die Platten festzuklopfen und sie zu positionieren.

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Variante 1: Terrassenplatten auf einem Splittbett verlegen

Zu den relativ einfachen Varianten gehört es, die Bodenfliesen auf einem Splittbett zu verlegen. Dafür sollten Sie die Fläche der Terrasse zunächst markieren, etwa mit einer gespannten Mauerschnur. Heben Sie anschließend im Bereich, in dem Ihre neue Terrasse entstehen soll, die Erde aus. Achten Sie dabei darauf, dass der Aushub tief genug ist. Planen Sie für die Tiefe zum Beispiel eine bis zu zwanzig Zentimeter dicke Schotterschicht (Körnung bis zu 45 Millimeter), eine etwa fünf Zentimeter dicke Lage Splitt (Körnung: bis fünf Millimeter) sowie die Dicke der Platten ein. Die Art der Schichtung kann bei Ihrem eigenen Terrassenbau aber variieren. Nach dem Abschluss der Aushubarbeiten sollten Sie den Boden der Baugrube mit einer Rüttelplatte festklopfen.

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Bevor Sie die Schotter- und Splittschicht setzen, sollten Sie die Terrassenfläche durch passende Randsteine mit abgeschrägter Mörtelschicht entlang der Mauerschnur umfassen. Ziehen Sie die obere Splittschicht mit einem Brett glatt. Am besten schließt sich der Terrassenboden nun bündig und ohne Stufe an die Terrassentür an.

Wichtig: Terrassen sollten – vom Haus wegführend – ein Gefälle von zwei Prozent (zwei Zentimeter pro Meter) aufweisen, damit das Regenwasser ablaufen kann.

Beginnen Sie am Rand der Fläche damit, die erste Reihe der Terrassenplatten zu verlegen. Klopfen Sie jede verlegte Bodenfliese mit einem Gummihammer fest. Wenn Sie es sich einfach machen möchten, legen Sie gleich große Terrassenplatten im sogenannten Kreuzverband. Jeweils vier Terrassenplatten treffen dabei so aufeinander, dass die Fugen ein Kreuz bilden. Andere Verlegemuster (z.B. leicht versetzte Muster wie Halbverband oder Viertelverband) sind komplizierter und stellen etwas höhere Anforderungen an Ihr handwerkliches Können.

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Variante 2: Terrassenplatten verlegen mit Stelzlagern

Sie können Terrassenfliesen auch mithilfe sogenannter Stelzlager verlegen. Das jeweilige Stelzlager wird mit dem Untergrund (z.B. einer Betonplatte) verschraubt. Auf die Stelzlager können Sie dann die Platten legen. In der Regel befinden sich vier Stelzlager an den jeweiligen Ecken der Feinsteinzeugplatten, manchmal kommt auch eine zusätzliche Stelze in der Mitte der Fliese zum Einsatz. Bei dieser Verlegemethode entsteht zwischen der Platte und dem Untergrund ein Hohlraum. Aber trotz dieses Hohlraums können Outdoorfliesen mit entsprechender Stärke auf Stelzlagern durchaus 500 Kilogramm Gewicht oder mehr pro Platte tragen. Beim Arbeiten mit Stelzlagern sollte im Abstand von 60 cm jeweils ein Lager gesetzt werden. Ein großer Vorteil der Stelzlager: Sie können diese in der Höhe verstellen. So lässt sich das benötigte Gefälle, um Regenwasser abzuleiten, sehr schnell und einfach herstellen.

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Verlegen auf Mörtelbett oder Drainagebeton

Sie können Terrassenplatten aus Feinsteinzeug oder Naturstein auch auf einem Mörtelbett verlegen. Als Untergrund eignet sich dafür beispielsweise sogenannter Drainagebeton. Er ist stabil, robust und ermöglicht es zugleich, dass Wasser durch ihn versickert. Das Mörtelbett eignet sich beispielsweise ideal, wenn Sie vorhaben, unregelmäßig geformte Natursteinplatten zu verlegen. Auch bei dieser Verlegeart wird der Gummihammer wichtig, um die Terrassenplatten im Mörtelbett oder im Drainagebeton festzuklopfen.

Mann nutzt Fliesenkleber im Garten - Terrassenplatten verlegen
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